Kreisstandarte - geweiht 2002
Der Schützenkreis Vaihingen /
Enz
- unbeschadet die Wirren der Kreisreform überstanden -
heute frönen 14 Schützenvereine mit rund 2000
Schützen
ihrem geliebten Schießsport
Wenn er auch bislang über
eine nur recht kurze Tradition
verfügt, so musste der Schützenkreis Vaihingen in
den nun zurückliegenden 50 Jahren seines Bestehens doch schon
einige gewaltige Klippen umschiffen. Die
schwierigste davon ohne Zweifel während der Wirren der
Kreisreform.
Die in
jahrzehntelanger Kameradschaft
zusammengeschweißten Mitgliedsvereine des Kreises Vaihingen
beschlossen damals, auf jeden Fall und so lange es nur irgendwie geht,
in ihren alten Grenzen zusammen-
zubleiben. Und allen Unkenrufen zum Trotz besteht diese
Vereinigung als
eine der ganz Wenigen unter der
Bezeichnung des ehemaligen Landkreises Vaihingen auch heute noch
froh
und munter fort und konnte im
Jahr 2004 sogar das 50jährige Jubiläum feiern.
Während die meisten der im Schützenkreis
Vaihingen zusammengeschlossenen Vereine bereits in den Jahren
1923 / 1924 aus der Taufe gehoben wurden, erfolgte die
Gründung
des Kreisverbandes erst nach dem 2. Welt-
krieg. Genau am 7. März 1954 taten sich unter massgeblicher
Führung der Schützenvereine aus Sersheim, Hohenhaslach und
Mühlacker eine Anzahl von Sportschützen zur konstituierenden
Sitzung des Schützenkreises Vaihingen zusammen. Die
Gründungsversammlung fand auf Einladung und unter der Leitung des
bereits ein Jahr zuvor zum Unterländer
Bezirksoberschützenmeister gewählten unvergessenen Arnold
Blass im Gasthaus " Zum Adler" in Sersheim statt. Unser
Ehren-Kreisoberschützenmeister Wilhelm Müller berichtet, dass
die Hohen-
haslacher Schützen in Ermangelung eines fahrbaren Untersatzes
damals sogar auf " Schusters Rappen" den Weg nach Sersheim
bestritten. Die aus Mühlacker seien mit dem Fahrrad
"angereist".Dort sei man auf eine große Anzahl von
Gleichgesinnten getroffen, wobei sich insbesondere die älteren
Schützenkameraden über das Wieder-
sehen mit ihren alten Freunden freuten, die sie teilweise noch von
der
Zeit vor dem Kriege kannten und in vielen Fällen seither auch
nicht mehr gesehen hatten.
Zusammen mit Gustav Weiberle hatte Wilhelm
Müller
zwei Jahre zuvor auch an der (Wieder-) Gründungs-
versammlung des Württembergischen Schützenverbandes
teilgenommen. Für ihre besonderen Verdienste um den
Wiederaufbau der Schützenvereine in den Nachkriegsjahren
wurden
beim Bezirksschützentag 1956 in Backnang
Wilhelm Müller (Hohenhaslach), Karl Mößner
(Illingen),
Wilhelm Bucher (Oberderdingen), Christian Daniel
(Mühlacker) und Adolf Brodbeck (Knittlingen) mit dem
Ehrenschild
des Württ. Schützenverbandes ausge-
zeichnet.
Zum ersten Kreisoberschützenmeister wurde in
Sersheim
Wilhelm Müller (Hohenhaslach) gewählt, der das Amt bis zum
Jahre 1961 bekleidete und auch heute noch dem Kreisausschuss
angehört. Von1961 bis 1963 führte der Maulbronner Karl
Mößner den Kreisverband an, während von 1963 bis zu
seinem auf eigenen Wunsch erfolgten Ausscheiden 2003 Heinz Schmollinger
(Maulbronn) über 40 Jahre lang dem dem Schützenmeisteramt des
Kreises Vaihingen vorstand. Und gerade in diesen vergangenen 30 bis 40
Jahren hat das Schützenwesen innerhalb und außerhalb des
Kreises auch einen nie für möglich gehaltenen Aufschwung
genommen, für seine außerordentlich großen Verdienste
um das Schützenwesen wurde Heinz Schmollinger bei seiner
Verabschiedung deshalb auch zum Ehren-Kreisoberschützenmeister
ernannt. Zu seinem Nachfolger wurde beim Kreisschützentag 2003
Helmut Steffan (Illingen) gewählt.
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Die
Veteranen des Schützenkreises bei der Verabschiedung von KOSM
Schmollinger beim Kreisschützentag 2003
v.links: Gerd Heizmann (Maulbronn-Diefenbach), Theo Gerst
(Maulbronn-Diefenbach), Ewald Reutter (Aurich), Heinz Schmollinger
(Maulbronn), Heinz Schäfer (Knittlingen), Kurt Wyrich
(Maulbronn-Diefenbach), Gustav Plapp (Knittlingen), Heinrich Wertwein
(Knittlingen),Gerhard Freiburger (Derdingen),
Armin Kappenstein (Aurich)
Mit viel
Idealismus und noch mehr
persönlichem Einsatz ihrer Mitglieder haben sich nahezu alle der
inzwischen
14 Kreisvereine eigene Schützenhäuser und
Schießstände geschaffen, in denen nicht nur dem immer umfang-
reicher gewordenen Schießsport unter optimalen
Bedingungen
nachgegangen werden kann, sondern in denen natürlich auch die den
Schützen sprichwörtlich nachgesagte Kameradschaft ausgiebig
gepflegt wird.
Heute besteht der Schützenkreis Vaihingen/Enz
aus 14
Vereinen in Aurich, Ensingen, Enzweihingen, Hohenhaslach, Illingen,
Knittlingen, Maulbronn-Diefenbach, Mühlacker (ESV und SV),
Oberderdingen, Ölbronn, Sersheim, Wiernsheim und der
Bogenabteilung des TV Ochsenbach die als jüngstes mitglied erst
vor wenigen Jahren dem Kreisverband beitrat. Politisch teilen sich
diese Orte auf in drei Landkreise (Enzkreis, Ludwigsburg und
Karlsruhe), drei Regionen (Nordschwarzwald, Mittlerer Neckar und
Mittlerer Oberrhein) und in zwei Regierungsbezirke (Stuttgart und
Karlsruhe). Rund 2000 Mitglieder aller Altersgruppen haben in diesen
Vereinen sowohl eine sportliche wie auch kameradschaftliche Heimat
gefunden, wobei der SV Derdingen mit annähernd 400 Mitgliedern
nicht nur im Schützenkreis Vaihingen, sondern sogar im gesamten
Bezirk Unterland der mitgliederstärkste Verein war.
Die überwiegend in den Jahren zwischen 1923 und
1927
aus der Taufe gehobenen "Vereine zur Ausübung des
Schießsports" innerhalb des Schützenkreises
Vaihingen sind in den seit dieser Zeit vergangenen
ereignisreichen Jahren ausnahmslos zu stattlichen
Schützenvereinen herangewachsen. Während man dabei vor
dem Krieg ausschließlich dem Kleinkaliberschießen
frönte und hier naturgemäß auch die Geselligkeit
und Kameradschaftspflege bei den damals allerorten stattfindenden
Schützenfesten und Preisschießen im Vordergrund standen,
unterzogen sich die Vereine nach der kriegsbedingten Zwangspause und
den anschließenden Neugründungen etwa ab dem anfang der
sechziger Jahre doch einem grundlegendem Wandel. Mit den Neu- bzw. den
Ausbauten der Schützenhäuser nahmen nicht nur die
Mitgliederzahlen, sondern auch die Waffenarten und die
dazugehörigen technischen Einrichtungen zu und man gab dem zuvor
überwiegend "geselligen" Schießen nun mehr und mehr
sportlichen Charakter. Heute verfügen nahezu alle Kreisvereine
über moderne Schießstände, auf denen eine ganze Palette
von Waffenarten , angefangen beim Luftgewehr über die
verschiedenen Pistolen-
disziplinen bis hin zum Schwarzpulver- und Bogenschießen
wettkampfmäßig betrieben werden können.
Der Schützenkreis sieht sich seit seiner
Gründung nicht nur als Wahrer der kameradschaftlichen Verbindungen
innerhalb der großen Schützenfamilie, er vertritt die
Schützen durch entsprechende Präsenz bei Veranstaltungen und
Tagungen auch gegenüber den übergeordneten Organisationen wie
Bezirk Unterland, Württembergischem Schützenverband und
Deutscher Schützenbund sowie dem Sportkreis Ludwigsburg und dem
Württembergischen Landessportbund.
Daneben obliegt dem Schützenkreis Vaihingen
natürlich auch die satzungsmäßige Aufgabe zur
Organisation und Durchführung der sportlichen Wettbewerbe,
angefangen von den Kreismeisterschaften über die Rundenwett-
kämpfe in den verschiedensten Waffenarten auf
Kreisebene,
dem Königs- und Pokalschießen bis hin zur Förderung der
wichtigen Jugendarbeit.
Oberstes Organ des Schützenkreises ist der
jährlich stattfindende Kreisschützentag, bei dem die
Mitglieder ssaus den Kreisvereinen regelmäßig Rechenschaft
und Informationen über die aktuelle Situation ihrer Organisation
erhalten.
Ein Höhepunkt in der jüngeren
Kreisgeschichte
war das Jahr 2002, als beim Kreisschützentag in Schützingen
mit der feierlichen Weihe der neuen Kreisstandarte, der ersten Fahne
des Schützenkreises überhaupt, einer der größten
Wünsche vornehmlich der älteren Schützenkameraden und
vor allem auch unseres langjährigen
Kreisoberschützenmeisters Heinz Schmollinger in
Erfüllung ging. so konnte dieser ein Jahr später beim
Kreisschützentag in seiner Heimatstadt Maulbronn nach sage und
schreibe 40jähriger Amtszeit das höchste Amt des
Schützenkreises Vaihingen/Enz in jüngere Hände legen.
Für sein herausragendes Engagement wurde er unter großem
Beifall zum Ehren-Kreisoberschützenmeister ernannt. Zu seinem
Nachfolger wurde der bisherige erste Schützenmeister Helmut
Steffan (Illingen) gewählt.
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Das Kreisschützenmeisteramt im Jubiläumsjahr 2004
stehend v. links: Gerd Heizmann (Maulbronn-Diefenbach) Beisitzer,
Rudolf Haller (Knittlingen) Schatzmeister, Hans Ehbauer (Hohenhaslach)
Beisitzer Internet, Ehren-KOSM Heinz Schmollinger
(Maulbronn) Beisitzer, Jochen Jäger (Aurich)
1.Schützenmeister, Uwe Weindl (Maulbronn-Diefenbach) Sportleiter,
Gustav Xander
(Hohenhaslach) 2.Schützenmeister
sitzend v. links: Ehren-KOSM Wilhelm Müller (Hohenhaslach)
Beisitzer, Brigitte Pfitzenmaier (Ensingen) Beisitzer, Edith
Pürmayr (Maulbronn-Diefenbach) Bogenreferentin, KOSM Helmut
Steffan (Illingen), Inge Heinke (Mühlacker) Schriftführerin,
Dieter Wolf (Maulbronn-Diefen-bach) Jugendleiter